Feldpost

von Mechtild Borrmann

Kriegsgeschichten meide ich normalerweise. Dieser Roman wurde von einer Leserin in unserem Bestand gesucht und - da er zu dem Zeitpunkt nicht in unserem Bestand war - als Wunsch angeschafft.  Schon die Beschreibung des Buches hat mich fasziniert und dann hat es mich schon beim Lesen des Klappentextes gepackt. Von der ersten Seite an war ich gefesselt - und auch wenn ein paar Dinge von Anfang bekannt sind, bleiben die Wechsel von Gegenwart und Vergangenheit spannend - und das Ende - für mich - unvorhersehbar. Die Personen sind wunderbar beschrieben, die persönlichen Erlebnisse in Tatsachen eingebettet. Einige von diesen Tatsachen waren mir nicht bewusst, bedrückende Momente wechseln mit schönen Erlebnissen ab. Ein Buch, das immer noch nachklingt.

Wunderbar recherchiert, geschrieben und lehrreich noch dazu. Vielen Dank an die Autorin Mechthild Borrmann für dieses wunderbare Buch, das ich gerne jederzeit empfehlen werde.

Verlagstext: „»Adele ist verschwunden.« Mehr mag die Fremde nicht sagen, die sich in einem Café einfach so an den Tisch der Anwältin Cara setzt – und kurz darauf ebenfalls spurlos verschwindet. Zurück bleibt lediglich ihre Handtasche. Neben anrührenden Feldpost-Briefen aus dem 2. Weltkrieg, die von einer großen Liebe zeugen, findet Cara darin auch Unterlagen über den Verkauf einer Villa in Kassel zu einem symbolischen Preis. Doch was hat das alles mit ihr zu tun? Und weshalb wurde die Villa – anders als vereinbart – nie an ihre rechtmäßigen Besitzer zurückgegeben? Caras Recherchen decken nicht nur die tragische Geschichte einer großen, verbotenen Liebe auf, sondern auch die Schuld einer Liebenden und einen bitteren Verrat.“

Ein Tipp von Marion Kupsch (Stadtbibliothek KW)

Die verschwindende Hälfte

von Brit Bennett

Übersetzt von: Isabel Bogdan und Robin Detje

Ich empfehle diese Geschichte, nicht, weil sie beim Erscheinen Platz 1 der New-York-Times-Bestsellerliste und ein TikTok-Phänomen war, sondern weil sie mich tief berührt und beschäftigt hat, lange in mir verweilte, so dass sie für mich zu einem Lieblingsbuch geworden ist. Es ist eine ungewöhnliche und unglaubliche Familiengeschichte über drei Generationen beginnend in den 50ern in den USA, die einen sogartig zum Weiterlesen zwingt, die jede Figur warmherzig-vielschichtig zeichnet und einem wie nebenbei viel über Rassismus, queere Lebensweisen und das Leben im Süden der USA lernen lässt. Die Bibliothek besitzt das Taschenbuch in deutscher und englischer Sprache.

Ein Tipp von Sabine Schirmeister (Stadtbibliothek KW)

Mehr zum Buch:

"Mallard, ein kleiner Ort in Louisiana. Seine Bewohner blicken mit Stolz auf eine lange Tradition und Geschichte – und vor allem auf ihre Kinder, die mit jeder Generation hellhäutiger zu werden scheinen. Hier werden in den 1950ern Stella und Desiree geboren, Zwillinge von ganz unterschiedlichem Wesen. Nur in einem sind sie sich einig: An diesem Ort sehen sie keine Zukunft. In New Orleans, wohin sie flüchten, trennen sich ihre Wege. Denn Stella tritt unbemerkt durch eine den weißen Amerikanern vorbehaltene Tür und schlägt sie kurzerhand hinter sich zu. Desiree dagegen heiratet den dunkelhäutigsten Mann, den sie finden kann. Und Jahrzehnte vergehen bis zu einem unwahrscheinlichen Wiedersehen." - Rowohlt Verlag

Der Astronaut

von Andy Weir

Das Hörbuch erschien bei Random House Audio, gelesen von Richard Barenberg, übersetzt von Jürgen Langowski.

Vor knapp anderthalb Jahren beging ich den großen Fehler, meinem Nachbarn zu sagen, wie ausgesprochen spannend ich das Buch "Der Marsianer" von Andy Weir fand. Zum darauffolgenden Weihnachtsfest bekam ich von ihm sein Lieblingsbuch "Project Hail Mary" vom selben Autor geschenkt.

Mit geschenkten Büchern ist es ja immer so eine Sache. Manchmal steckt hinter der schönen Verpackung nicht nur eine Geschichte, sondern auch ein gewisser Druck, diese auch zu lesen. Und die Lieblingsbücher sollte man besser auch noch gut finden. Das Buch war auf Englisch. Meine Lust, englische Science-Fiction Romane mit hohem Wissenschafts-Anteil zu lesen, endet scheinbar auf Seite 42. Ich legte das Buch in mein Bücherregal und dachte bis zur vorletzten Woche nicht mehr daran.

Zu diesem Zeitpunkt überfiel mich die Sci-Fi Stimmung und ich stöberte in unserer Onleihe nach tollen Sachen. Ich stieß auf das eAudio "Der Astronaut" von (ihr dürft raten) Andy Weir (richtig). Ich hörte die ersten Minuten des Hörbuchs und war gleich ganz in der Geschichte. Ein Naturwissenschaftslehrer einer High School schafft es irgendwie auf das Raumschiff, das als letzte Hoffnung der Menschheit losgesandt wurde. Das Schiff trägt den Namen: Hail Mary.

Und da klingelt es endlich bei mir. Es ist dieselbe Geschichte mit einem anderen Titel. Ähnlich wie in "Der Marsianer" ist die Story humorvoll, wissenschaftlich nachvollziehbar erklärt und in den richtigen Momenten mit Spannung versehen.

Mein Fazit: "Der Astronaut" ist ein unterhaltsames Hörbuch, das natürlich nicht an das Abenteuer von Mark Watney herankommt, aber es ist durchaus ein gelungenes Sci-Fi Erlebnis. Es lohnt sich auch dazu, die Beziehungen in der Nachbarschaft zu verbessern, denke ich.

Ein Tipp von Martin Schulz (Kinder- und Jugendbibliothek)