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Mediengruppe: Belletristik	Standorte: R 11	Status: Verfügbar	Vorbestellungen: 0	Frist:	Zweigstelle: Hauptstelle	Ausleihhinweis:

Am Anfang wird der Held beerdigt. Am Schluss stirbt er auf dem Operationstisch. Begräbnis und Tod umrahmen die Geschichte eines Mannes, der gelebt hat, als gäbe es kein Ende. So greift »Jedermann« das mittelalterliche Motiv vom reichen Mann und dem Tod auf, das verkündet, dass alle weltlichen Freuden eitel seien. Doch der große Erotiker Philip Roth lässt sich damit nicht abspeisen. Das Ende von allem ist für einen Erzähler seines Formats die ultimative Herausforderung. So eindringlich und aktuell ist diese alte Geschichte noch nie erzählt worden. Roths Held hat sein Leben genossen, die Frauen geliebt und betrogen. Unversöhnlich stehen seine Söhne am Grab. Seine Tochter Nancy ruft ihm nach, was er nach dem Scheitern seiner zweiten Ehe gesagt hat: dass man die Wirklichkeit nicht ändern könne. Doch das war noch mitten im Leben gesprochen, um seinen Ehebruch zu rechtfertigen. Im Alter, bei nachlassender Gesundheit, nach dem Tod von Freunden sieht das alles anders aus. Der Mann, »der nicht an ein Leben nach dem Tod glaubte und ohne jeden Zweifel wusste, dass Gott eine Erfindung war«, sucht endlich Trost am Grab seiner Eltern, hält Zwiesprache mit ihnen: »Euer Kind ist einundsiebzig«, sagt er, und seine Mutter scheint ihm zu antworten: »Gut. Du hast gelebt.« Da wird dieses alte Kind vom Wunsch überwältigt, »dass sie alle noch lebten. Und dass er das alles noch einmal haben könnte«. Aber Jedermann stirbt, und sein Tod, sein Versinken im Nichts, besiegelt Roths unsentimentale Sicht, dass es ums Leben geht. Um nichts anderes. Das ist beeindruckend. Das ist unsterbliche Literatur.