Im Allgäu treibt seit kurzem ein neuer Kriminalkommissar sein "Unwesen": Kluftinger. Er liebt "Käsespatzen" (in anderen deutschsprachigen Gegenden heißen sie "Kasnock'n", "Käseknöpfle", "Kässpätzle" usw.), seine (etwas "hantige") Ehefrau Erika - und die Landschaft, in der er lebt und arbeitet, das Allgäu.
Diese Idylle gerät etwas ins Wanken (und die Musikprobe muss ausfallen), als ein "Lebensmitteldesigner" (welch schreckliches Wort für Kluftinger!) ermordet wird und er diesen Fall aufklären muss. Aber es bleibt nicht bei dem einen Mord....
Die beiden jungen Allgäuer Volker Klüpfel und Michael Kobr haben einen Krimi geschrieben, der erst einmal unheimlich authentisch wirkt. Man spürt beim Lesen förmlich die Landschaft, erfährt von den Problemen der (kleinen) Milchbauern, den verlassenen Bauernhöfen, den Schwierigkeiten der kleinen Käsereien gegenüber den "Großen"....
Dazu haben die Autoren mit Kluftinger eine Figur geschaffen, die so gar nicht in die moderne Zeit passt: Er verabscheut Flugreisen und Acetato balsamico; am liebsten isst er - siehe oben - und seine Brotzeit mit Weißbier. Da seine Frau genau das Gegenteil von ihm ist, ergeben sich herrliche Differenzen - der Humor kommt also im Buch nicht zu kurz. Also ein "Retro"-Krimi?
Keineswegs, die Probleme sind sehr aktuell...
Wetten, dass es nicht nur weitere Folgen (die 2. ist schon erschienen) mit Kluftinger geben wird, sondern dass irgenwann einmal auch das Fernsehen anklopfen wird?
Summa summarum: Ein sehr gut gelungener (Regional-)Krimi, der locker in der deutschen Krimi-Bundesliga mitspielt!
Jahr:
2010
Verlag:
München, Piper
Aufsätze:
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Systematik:
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R 11
ISBN:
978-3-492-24216-5
Beschreibung:
309 S.
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Mediengruppe:
Belletristik